Montag, 26. November 2012

Der einsame Krieger

In meiner Heimatstadt Potsdam, konnte man bis vor einigen Jahren nicht behaupten, wir besäßen soetwas wie eine Kaffee-Szene geschweige denn, konnte man irgend eines der innerstädtischen Cafés wirklich empfehlen, denn überall wurde und wird bis heute auf Masse statt Klasse und die schnelle und leidenschaftslose Abfertigung der Koffein-Junkies gebaut. Doch seit nunmehr drei Jahren gibt es eine Gegenbewegung in der Stadt, welche den Namen "Die Espressonisten" trägt und seit dieser Zeit dafür sorgt, dass endlich ein Bewusstsein für guten Kaffee und hervorragenden Espresso in dieser Stadt entsteht.
Mit einer vortrefflichen Beratung was sowohl das Espresso-Intermezzo vor Ort angeht, als auch eine erstklassige Betreuung, wenn man sich dazu entscheidet, eine der unzähligen, dort ausgestellten Maschinen zu kaufen, macht den Aufenthalt in diesem kleinen Paradies für jeden Kaffeeliebhaber zu einem Highlight.





Im Ausschank befinden sich 3 Espressoröstungen, davon zwei Hauseigene Röstungen und ein "Röster des Monats", welcher wie der Name schon vermuten lässt, monatlich gewechselt wird und immer wieder für Abwechslung sorgt! Somit wird auch hier jedem Geschmack etwas geboten und egal ob Espresso oder sämtliche Latte-Variationen, man bekommt immer ein wahnsinnig leckeres Heissgetränk.
Auch die Barista (ja hier kann man sie, im Gegensatz zum Rest der Stadt auch wirklich so nennen) verstehen ihr Handwerk und glänzen mit Latte-Art in den unterschiedlichsten Varianten und auch das Know-How eben Jener was die angebotenen Kaffees angeht, kann sich mehr als sehen lassen.





Man kann kurzerhand sagen, dass dieser Don Quichote der Potsdamer Kaffeelandschaft, das  Bewusstsein dieser Stadt erheblich geprägt hat und auch künftig prägen wird, wenn es darum geht Espresso und alles was dazu gehört in einem Umfeld geprägt von S...bucks und Durchlaufcafés auf einem Niveau zu vertreten, das jeder der diesen Laden verlässt, versteht, das Kaffee auch Leidenschaft bedeuten kann und diese hier durch jeden einzelnen Mitarbeiter gelebt wird!


                             Hier noch ein paar Bilder aus dem Shop "Die Espressonisten"




WO ZU FINDEN?

Gutenbergstraße 27 / Potsdam 

WANN OFFEN?

Montag - Freitag: 10-18 Uhr
Samstag: 10-16 Uhr

Sonntag, 25. November 2012

Leidenschaft zu Hause



Hier ein kleiner Einblick in meine heimische Espresso Ecke.

Die Maschine ist eine Nuova Simonelli Personal 1, welche ich gebraucht im Kaffee-Netz gekauft habe und nach einigen Reperaturen, auf Grund eines Frostschadens nun auch endlich tadellos funktioniert.
Sie ist eine, über Festwasser betriebene, Zweikreisige Gatromaschine, welche mit ihrem 4 Liter Kessel trotzdem noch klein genug für den Einsatz in den eigenen vier Wänden ist.

Meine Mühle ist die M80e der Firma Quamar. Ein Direktmahler aus dem Jahre 2012, welcher durch schnelles und leises Mahlen überzeugt. Die sehr genaue Dosierbarkeit und die Milisekunden-genaue Einstellbarkeit der Ausgabemenge machen diese Maschine selbst im Gastonomiebereich zu einer der besten in ihrem Preissegment.

Phoenix Red

Zur Zeit habe ich in meiner Mühle zu Hause den "Phoenix Red" von der "Phoenix" Rösterei aus Dresden, einer kleinen aber feinen 1-Mann-Rösterei, welche nicht wie die alteingesessenen Röster aus Italien auf ein konstant gleichbleibendes Röstprofil setzt, sondern den steten Wandel der eigenen Röstungen feiert. Mit 2 Espressoröstungen ( Red und Blue) und 2 Filterkaffeeröstungen ( Green und Black) legt dieser Röster für ein 1-Mann-Unternehmen eine Ordentliche Produktvielfalt auf den Tisch!

Fakten Phoenix Red:

100% Äthiopien
KONGA KOOPERATIVE
Geerntet: 01/2012
Angegebener Röstgrad: medium/dark
Geröstet: 24.09.2012



Nun zum Geschmack des Roten Phoenix. Ob er sich wie sein gleichnamiger gefiederter Namensvetter auch zu behaupten versteht wird im ersten Feldversuch an meiner heimischen Maschine getestet.

Also frisch ans Werk, ab in meine Quamar M80e - Mühle mit den Bohnen und dann den ersten Versuch mit 9 Gramm für einen einfachen Espresso. Nach dem mehrmaligen Einstellen des Mahlgrades kommt dann beim dritten Versuch auch ein anständiger Espresso bei raus. Nach 21 Sekunden ist die kleine Tasse bis weit über die Hälte gefüllt und der Espresso hat, trotz der Tatsache, dass es sich um einen 100%igen Arabica handelt eine beachtliche Crema.
Im Geschmack glänzt er durch eine fruchtige, dezente Säure, welche von einem Marzipan- und Schokoladengeschmack umrundet wird. Ein Espresso welcher so aussergewühnlich im Geschmack ist, das man beim ersten Trinken denkt, man hätte einen Fehler gemacht als man ihn zubereitet hat.

Auch in Verbindung mit Milch glänzt diese Espressoröstung, indem sie ihre Aromenvielfalt etwas zurücknimmt und eine ausgewogene Symbiose mit der Milch eingeht, was eine geschmackliche Wundertüte zur Folge hat, welche ich persönlich am ehesten mit einem Beerenmuffin vergleichen würde, aber das ist recht subjektiv.

Resümierend kann man sagen, das dieser Kaffee besonders dadurch überzeugt das er in keine Norm passt und eine völlig neue Geschmackliche Dimension für alle Kaffeeliebhaber öffnet.